Ich möchte diesen Blogbeitrag meinem Freund widmen!
Er hat mich mit seinem Mut einfach überrascht und inspiriert.
Und mir damit auch Mut gegeben.
Wie alles begann
Vor fast einem Jahr ist er beim Schifahren gestürzt und hatte sich das Schambein gebrochen. Gut, es war eher ein Haarriss, die Schmerzen waren aber trotzdem genauso schlimm.
Sein Glück dabei war jedoch, dass er nicht operiert werden musste, dafür musste er bald eine Physiotherapie machen.
Ich kann mich noch zu gut an die Zeit erinnern, als er überall mit zwei Krücken hin gehen musste und meine Hilfe gebraucht hat. Es war aber trotzdem sehr viel Glück dabei, dass die Verletzung nicht sehr viel schlimmer war.
Er konnte sich dann auch sehr schnell erholen, weil er einerseits wollte, dass es ihm besser geht und weil er seine Übungen brav gemacht hat. Ich hatte mich bemüht, alles für ihn zu tun, was er brauchte.
Natürlich hat er dann auch sehr bald wieder vom Schifahren gesprochen.
Es hat nicht lange gedauert, da war fast alles wieder gut, er hatte noch leichte schmerzen beim gehen, aber wir haben es trotzdem geschafft, in den 3 Monaten nach dem Sturz, nach Dublin zu reisen und er konnte sich wieder sehr normal bewegen.
Was mich aber inspiriert hat, hier über meinen Freund zu schreiben?
Ich selber war früher immer sehr ängstlich. Ich musste mit sehr vielen Ängsten hadern, egal welcher Art, ich hatte genug davon mit mir herum getragen. Die Verletzung von meinem Freund, hat ein bisschen dazu beigetragen, dass ich wieder in alte Muster zurück gefallen bin.
Über das Thema Ängste werde ich noch in einem eigenen Beitrag schreiben, weil es sonst den Rahmen hier sprengen würde. Ich habe damit leider, beziehungsweise zum Glück für den Blog (ich sehe das heute als Geschenk), genug Erfahrung gemacht und kann auch darüber berichten wie ich vieles überwinden konnte.
Dass die alten Ängste wieder hoch gekommen waren, war für mich erst mal sehr belastend, da ich natürlich gehofft hatte, dass alles vorbei ist. Typisch für mich, weil ich immer will, dass alles sofort wieder gut ist und ich nichts mehr machen muss, was natürlich unrealistisch ist.
Ja, ich bin meist sehr ungeduldig, was solche Dinge angeht. Wenn ich mich bemühe etwas zu ändern, dann will ich, dass es sofort wieder passt. Rückschläge hätte ich da am liebsten keine.
Aber ich weiß, dass das auch dazu gehört und versuche mittlerweile diese anzunehmen und als einen Teil meiner Lernphase anzusehen!
Mit viel Geduld lerne ich auch damit besser umzugehen.
Mit der ganzen Verletzungs-Situation musste ich mich nun wieder ein bisschen mehr beschäftigen und mir selber gut zureden.
Da mein Freund trotz Verletzung wieder Schifahren gehen wollte, konnte ich doch nicht auf einmal absagen und habe beschlossen mich darauf positiv einzustimmen.
Wie habe ich das gemacht?
Als erstes habe ich mit meinem Freund über meine Ängste gesprochen und versucht diese rational zu betrachten und zu überlegen, was denn wirklich schlimmes passieren könnte.
Das hat dann mal geholfen mich zu beruhigen und ich habe angefangen mich auf den Urlaub zu freuen.
Ja, Verletzungen sind dabei immer ein Thema, aber sollte ich aufhören etwas zu machen, nur weil man sich eventuell mal verletzen könnte? Ich habe dann für mich beschlossen: Nein, ich werde jetzt auch mutig sein!
Es hilft mir auch immer, wenn ich mit meinem Freund darüber spreche, wenn es etwas gibt, das mich beschäftigt und wir zusammen versuchen meine Sicht der Dinge (die mir gerade Angst macht) zu ändern. So ein Perspektivenwechsel hilft mir dann eine neue Sicht auf die Dinge zu bekommen und ich kann wieder mehr zur Ruhe kommen.
Am Ende ist alles gut gelaufen
Wir waren dann wieder Schifahren und ich bin absolut begeistert von der Leistung, die mein Freund erbracht hat und wie er mich damit motivieren und inspirieren konnte.
Er liebt ja Schifahren, er kann es sehr gut und weil es ihm so wichtig ist, habe ich begonnen Schikurse zu machen, damit ich es selber auch mal besser kann und wir zusammen fahren können.
Es ist schwer zu beschreiben, aber ich war wirklich begeistert, dass er sich getraut hat sich wieder auf Schiern zu stellen und zu fahren. Natürlich war es am Anfang etwas komisch für ihn, aber es wurde immer besser und dann wieder ganz normal.
Für manche ist das vielleicht normal oder sogar selbstverständlich, aber für mich ganz sicher nicht!
Bei der Heimreise habe ich ihm erzählt, wie begeistert ich von seinem Mut bin.
Dass er sich das getraut hat und dass es für mich eine sehr große Leistung ist.
Wie oft, passiert es, dass man sich bei etwas so stark verletzt und sich dann wieder traut genau das wieder zu tun?
Es gibt ja dieses Sprichwort, dass wenn man vom Pferd gefallen ist, man wieder aufsteigen muss.
Ich habe letzte Woche von meinem Freund gelernt, dass das wirklich so ist. Natürlich gibt es bei schlimmeren Verletzungen Gründe dies nicht mehr zu tun. Aber bei allen andern wäre es das sicher Wert!
Wenn man sich dieser Angst wieder stellt und all seinen Mut zusammen nimmt, wird man am Ende mit positiven Erfahrungen belohnt.
Das habe ich dann selber auch erleben können und bin extrem froh und stolz auf mich!
Ich habe mich getraut! Und das ist super!
Sonst wäre ich vielleicht nie wieder Schifahren gegangen und das wäre sehr schade gewesen, weil ich hatte sehr viel spaß, war so gut wie noch nie zuvor und freue mich über meine neuen Fortschritte.
Am Ende bin ich mit einer neuen guten Erfahrung nach Hause gefahren und freue mich, wenn ich wieder mal mit meinem Freund Schifahren gehe.
Ich bin dankbar für diese Erfahrung und für die Erfolgserlebnisse die ich dadurch haben durfte, natürlich auch für mein großes Vorbild! Hätte ich mich das nicht getraut, hätte ich so vieles verpasst.
Zu diesem Thema habe ich auch dieses Zitat gefunden und es hat für mich einfach sehr gut für die gesamte Situation gepasst!

Vielleicht hattest Du auch mal ein Erlebnis dieser Art?
Oder sogar Vorbilder, die Dich auch so überrascht oder motiviert haben mutig zu sein?
Ich würde mich sehr über Kommentare dazu freuen.